Erfolgreich eine Offshore-Firma gründen: Standortvorteile in Dubai & Co.

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Die Gründung einer Offshore-Gesellschaft birgt neben Chancen auch ein paar Risiken. Es ist daher wichtig, dass Sie sich vorab eingehend mit diesem Thema befassen und sich hinsichtlich Standortwahl, internationaler Anforderungen und individueller Rahmenbedingungen von erfahrenen Experten umfassend beraten lassen.

Die wichtigsten Punkte vorab:

Was ist eine Offshore Firma?

Offshore-Firmen sind Gesellschaften mit Sitz im Ausland

Offshore bedeutet „fern der Küste“ und bezeichnete ursprünglich in internationalen Gewässern liegende Inseln. Zwar sind viele Offshore-Finanzplätze tatsächlich auf kleinen Inseln angesiedelt, finden sich inzwischen allerdings auch in Europa, im arabischen Raum und weiteren Regionen. Im Wesentlichen ist die Rechtsform einer Offshore-Gesellschaft mit einer GmbH vergleichbar. Per Definition handelt es sich hier um eine Gesellschaft mit einem Sitz außerhalb der Landesgrenzen. Sie ist somit nicht im Heimatland des Auftraggebers angesiedelt und kann von jedem beliebigen Ort der Welt aus gesteuert werden. Allerdings ist dies keinesfalls mit einer Unternehmensgründung im Ausland gleichzusetzen, da eine Offshore- oder Basisgesellschaft in dem Land, in dem sie registriert ist, keine Geschäftstätigkeit ausübt. In der Regel handelt es sich um eine International Business Company (IBC), es gibt allerdings noch weitere Möglichkeiten für die Gründung. IBC ist eine Gesellschaft mit Fokus auf internationale Geschäftstätigkeiten, diese Form ist weltweit anerkannt, allerdings können die IBC-Vorschriften je nach Standort etwas variieren.

Internationale Standards für mehr Transparenz

Es ist grundsätzlich legal, eine Offshore-Firma zu gründen und es gibt durchaus legitime Gründe für diesen Schritt. Viele Kritiker unterschätzen, dass diese Gesellschaften eine wichtige Rolle im internationalen Währungssystem spielen. Offshore-Finanzplätze gelten als Steueroasen und werden insbesondere für eine rigide Umsetzung des Bankgeheimnisses kritisiert. Über viele Jahre hinweg forderten daher immer mehr Regierungen mehr Transparenz und letztendlich führten die Androhung von Sanktionen und internationale Abkommen dazu, dass in Offshore-Finanzplätzen nationales Recht an internationale Standards angepasst wurde. Ein entscheidender Faktor war diesbezüglich das Base Erosion and Profit Shifting Programm der OECD. Viele Staaten sahen sich gezwungen, kurzfristig nationale Regelungen und Gesetze zu ändern, damit die verpflichtende Einführung einer Substanzpflicht für Unternehmen, deren Besteuerung und eine bessere Transparenz umgesetzt werden konnte.

Welche Vorteile hat eine Offshore Firma?

Aufgrund der internationalen Entwicklung wandelten sich zwar spätestens seit 2020 die Bedingungen und Strukturen von Offshore-Firmen, dennoch sind die wesentlichen Vorteile keineswegs verschwunden. Die Gründe für die Firmengründung können variieren, grundsätzlich sind jedoch in erster Linie die nachfolgenden Vorteile für potenzielle Gründer entscheidend:

Vorteile Offshore Firma gründen

Interessante Steuervorteile:

Steuervorteile bei Offshore-Firma
Wenn Sie eine Offshore-Firma gründen, haben Sie Vorteile in der Besteuerung

In vielen Staaten gilt eine Territorialbesteuerung, die sich für viele Unternehmen als vorteilhaftes Besteuerungsverfahren erweist. 

Dies ist zwar grundsätzlich nicht mit einer vollständigen Steuerfreiheit gleichzusetzen, kommt diesem Prinzip im Einzelfall jedoch sehr nahe. Bei einer Residenzbesteuerung unterliegt eine juristische Person (natürliche Personen und Gesellschaften) in der Regel aufgrund des Wohn- bzw. Unternehmenssitzes einer Steuerpflicht auf das weltweite Einkommen. Bei der Territorialbesteuerung ist demgegenüber der im Inland erwirtschaftete Gewinn für die lokale Besteuerung entscheidend. Auf die im Ausland erwirtschafteten Einkünfte sind wiederum keine Steuern zu entrichten. Dabei ist zu beachten, dass die genauen Regelungen im Einzelfall variieren können. Mit Sitz in einem Nullsteuer-Staat kann eine Gesellschaft die Geschäftstätigkeit mit Ausnahme des Inlands weltweit ausdehnen, im Sitzstaat fallen diesbezüglich keine Steuern an.

Diskretion & Schutz der Identität:

Neben den Steuervorteilen ist dieser Punkt für viele Gründer ein entscheidender Faktor für die Gründung einer Offshore-Gesellschaft. Die Zeiten einer vollkommen anonymen Firmengründung sind zwar längst passé, in vielen Staaten ist die Diskretion allerdings auch in den Zeiten der Transparenzregister weiterhin ein hohes Gut. In diesen Registern werden die wirtschaftlich Berechtigen eines Unternehmens (Ultimate Beneficial Owner) eingetragen. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Beteiligung an einem Unternehmen öffentlich einsehbar ist, gibt es in vielen Staaten die Möglichkeit, Treuhand-Gesellschafter (Nominee-Shareholder) und Treuhand-Geschäftsführer (Nominee-Director) einzusetzen. Meist handelt es sich bei diesen Vertrauenspersonen um Juristen. Die Rahmenbedingungen sowie die eigentlichen Eigentumsverhältnisse an der Gesellschaft regelt ein spezieller Treuhandvertrag. Im entsprechenden Handelsregister ist Ihr Name nicht verzeichnet und somit bleibt Ihre Identität gewahrt.

Sicherheit vor ungewolltem Zugriff auf Vermögenswerte:

Ein positiver Effekt der ausgeprägten Diskretion ist der Schutz vor dem unerwünschten Zugriff auf das unternehmerische Vermögen. Zudem schützt sie auch davor, dass Gläubiger auf private Vermögenswerte zugreifen können. Zwar ermöglicht das Offshore-Konzept einen gewissen Sichtschutz, dahingehend ist jedoch zu beachten, dass vollständige Anonymität dank besserer Transparenz in einer globalisierten Welt nicht mehr gegeben ist.

Geringe Kosten:

Die Gründung ist unkompliziert und mit vergleichsweise niedrigen Kosten verbunden. In der Regel müssen Sie kein vorgeschriebenes Mindestkapital beachten und können frei über die in den Gründungsunterlagen verankerte Kapitalhöhe entscheiden. Weiterhin müssen Sie hinsichtlich der Einzahlung des genehmigten Kapitals beachten. Es sind in der Regel keine Vorschriften zur Vollverfügbarkeit der liquiden Mittel zu beachten. Auch die laufenden Kosten sind häufig überschaubar, da Sie in vielen Ländern beispielsweise von geringen Kosten für Personal, Energie, Immobilien und mehr profitieren.

Wenig Bürokratie:

Vorteile von Offshore-Firmen
Die Gründung einer Offshore-Firma ist vergleichsweise mit wenig Bürokratie verbunden

Während Gründer in Deutschland und anderen Ländern eine Vielzahl bürokratischer Hürden bewältigen müssen, überzeugen viele Offshore-Staaten mit schneller Gründung, geringem Verwaltungsaufwand und unkomplizierter Buchhaltung. Zudem kann eine Offshore-IBC sogar von einer Einzelperson gegründet werden.

Wenn Sie eine Offshore-Firma gründen, sind neben den geschilderten Vorteilen auch weitere Punkte zu beachten. Insbesondere das von der OECD entwickelte CRS-Verfahren (Common Reporting Standard) spielt eine wichtige Rolle. Es dient zum automatischen internationalen Austausch von Informationen in Steuersachen (AEOI: Automatic Exchange of Information). Ohne eine fachliche Unterstützung vor Ort und intensive Beratung ist eine Firmengründung nicht zu empfehlen, Sie sollten daher in jedem Fall die kompetente Hilfe von Beratungsexperten wie der Zurich Trust Group in Anspruch nehmen.

Offshore Firma gründen: Kosten

Im Vergleich zu Firmengründungen in Deutschland können Sie eine Offshore-Firma vergleichsweise günstig gründen. In aller Regel gibt es keine Vorschriften zur Höhe des Mindestkapitals, daher ist der anfängliche Kapitalbedarf in den meisten Fällen überschaubar. Die tatsächlichen Gründungskosten inklusive der anfallenden Gebühren für das erste Jahr hängen wesentlich davon ab, für welches Gründungsland Sie sich entscheiden.

Die beliebtesten Offshore-Standorte

Weltweit gibt es zahlreiche Länder, die als typische Offshore-Finanzplätze gelten, da sie interessierten Unternehmern attraktive Besteuerungsverfahren und weitere Vorteile bieten. Auch die Staaten selbst profitieren von den Unternehmen, beispielsweise durch Stärkung der nationalen Wirtschaft des Landes und höhere Einnahmen aus indirekten Steuern. Daher sind längst nicht mehr nur kleine Inselstaaten auf der Liste beliebter Offshore-Standorte zu finden, auch bedeutende Länder haben dieses Prinzip inzwischen für sich entdeckt. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der bekanntesten Ziele:

In Dubai eine Offshore-Firma gründen
Dubai zählt zu den beliebtesten Offshore-Standorten weltweit
  • Belize
  • Hongkong
  • Singapur
  • Gibraltar
  • Zypern
  • Seychellen
  • Vereinigte Arabische Emirate (insbesondere Dubai und Ras Al Khaimah)

Viele der kleineren Offshore-Finanzplätze haben inzwischen bereits an Bedeutung verloren und dieser Trend wird sich voraussichtlich zukünftig noch fortsetzen. Dafür gibt es weltweit jedoch bedeutende Standorte, die Firmen neben angenehmer Steuerfreiheit auch eine deutlich verlässlichere Rechtsbasis unter Einhaltung nationaler Gesetze und internationaler Vereinbarungen bieten.

Welche Risiken sollten beachtet werden

Vollständige Anonymität ist aufgrund der internationalen Standards zur Verbesserung der Transparenz nicht mehr gegeben. Einige schwarze Schafe nutzten Offshore-Firmen in der Vergangenheit, um Steuern zu hinterziehen. Seit einigen Jahren ist dies aufgrund der internationalen Regelungen zum automatischen Austausch von Informationen jedoch nahezu unmöglich. Das Finanzamt erhält automatisch Auskünfte zu Ihrem Vermögen und ist somit auch über Firmenkonten im Ausland bestens informiert.

Eine Offshore-Gesellschaft bietet zwar eine gewisse Anonymität, schützt Sie in letzter Konsequenz jedoch nicht vor strafrechtlichen Ermittlungen.

Eine reine Briefkastenfirma zu gründen ist ebenfalls der falsche Ansatz. Es ist deutlich empfehlenswerter, einen substanziellen Geschäftssitz (virtuelles Büro, Weiterleitung der Post, Telefonservice etc.) in Betracht zu ziehen. Nahezu alle international ausgerichteten Unternehmen sind inzwischen dazu verpflichtet, bestimmte Mindeststandards einzuhalten:

  • lokaler Firmensitz
  • Geschäftsführer vor Ort
  • ggf. Beschäftigung von sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern

Die Substanzanforderungen stehen im Zusammenhang mit der Einführung strenger CFC-Regeln, die sich explizit auf natürliche Personen sowie deren steuerlichen Wohnsitz und Holdinggesellschaften mit Anteilen an weiteren Unternehmen fokussieren. Folgen Offshore-Unternehmen den alten Strukturen, sind sie in unserer globalisierten Welt zunehmend weniger funktionsfähig.

Offshore Firma gründen: Dubai

Viele Standorte überzeugen mit variierenden Vorteilen. Bei der Suche nach dem idealen Firmenstandort fällt der Blick vieler Gründer jedoch immer häufiger auf Dubai. Im Vergleich zu Ländern mit ähnlichem Steuerkonzept genießt eine Offshore-Firma in Dubai einen besonderen Status, da das Emirat weltweit einen hervorragenden Ruf als bedeutendes wirtschaftliches Finanzzentrum genießt. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass neben dem Vorteil der Steuerersparnis auch weitere Gründe die Attraktivität dieses Standortes bestimmen. Sie profitieren von günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen, der Befreiung von Körperschaftsteuer und Einkommensteuer sowie überschaubaren Niederlassungsgebühren. Dieser attraktive Standort ist daher die ideale Wahl, wenn Sie für Ihr Unternehmen einen Firmensitz mit exzellentem Image und ausgezeichneter internationaler Relevanz suchen.

Fazit:

Dubai ist eine exzellente Wahl, wenn Sie eine Offshore Firma gründen möchten. Da bei einer Gründung viele Fallstricke lauern und abhängig von der Wahl des Firmenstandortes und dem Geschäftszweck der Gesellschaft unterschiedliche Faktoren zu beachten sind, ist die individuelle Beratung durch erfahrene Experten unverzichtbar. Die Zurich Trust Group steht Ihnen mit Erfahrung und Expertise gerne zur Seite. 

Finanzanalyst- & berater

Abdurrahman Al-Hashimi

Abdurrahman Al-Hashimi ist qualifizierter Wirtschaftsprüfer mit Wohnsitz in Dubai. Er verfügt mittlerweile über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Branche und konnte durch die Arbeit bei Firmen wie KPMG seine Kenntnisse weiter ausbauen. In den vergangenen 10 Jahren hat Abdurrahman Al-Hashimi in den VAE viele Unternehmen bei der Gründung mithilfe von professionellen Beratungsdiensten unterstützt.