Dubai Krankenversicherung – Was Sie wissen müssen

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Benötigen Sie in Dubai eine Krankenversicherung? Eine hypermoderne Aura, luxuriöse Geschäfte und mondäne Hotels locken unzählige Urlauber, Unternehmen, Selbstständige und Arbeitnehmer aus aller Welt in die glitzernde Metropole. Die Gesundheit ist das höchste Gut, unabhängig von Art und Dauer Ihres Aufenthalts sollten Sie sich daher vor der Einreise mit dem Gesundheitssystem und dem erforderlichen Versicherungsschutz im Krankheitsfall befassen.

Die wichtigsten Punkte vorab:

Gibt es eine gesetzliche Krankenversicherungspflicht im Emirat Dubai?

Krankenversicherungspflicht in Dubai
In Dubai ist eine Mindestkrankenversicherung verpflichtend.

Das im November 2013 von der Regierung erlassene Gesetz (Dubai Law No. 11 of 2013, Health Insurance Law) ist der Grundstein des gesetzlichen Krankenversicherungssystems von Dubai. Alle im Emirat ansässigen Personen sind verpflichtend in dieses System aufzunehmen. Der Abschluss einer Mindestkrankenversicherung über die Dubai Health Authority (DHA) ist für emiratische Staatsangehörige sowie ausländische Personen mit Residence Visa (Residents) gleichermaßen verpflichtend. Der Geltungsbereich des Gesetzes umfasst das gesamte Emirat, auch die Freihandelszonen sind von den gesetzlichen Regelungen nicht ausgenommen.

 

Gesetzliche Krankenversicherung: Wer trägt die Kosten?

Bei emiratischen Staatsangehörigen übernimmt die Regierung die Kosten der Mindestkrankenversicherung und für die Kostenübernahme bei ausländischen Versicherungspflichtigen ist der jeweilige Sponsor verantwortlich. Arbeitgeber müssen als Versicherungsnehmer fungieren und ihren Angestellten den vorgeschriebenen Versicherungsschutz zur Verfügung stellen. Die Beiträge sind ausschließlich von der Arbeitgeberseite zu tragen und dürfen nicht von den Mitarbeitern eingefordert werden.

Was beinhaltet die Mindestversicherung?

Die verpflichtend vorgeschriebene Krankenversicherung soll eine gesundheitliche Grundversorgung auf dem Gebiet des Emirats sowie notfallmedizinische Versorgung in den gesamten VAE (Vereinigte Arabische Emirate) sicherstellen. Im Rahmen der Gesetzgebung wurde daher der Essentials Benefits Plan (EBP) entwickelt. Die vorgeschriebene Mindestversicherung muss folgenden Umfang aufweisen:

  • ambulante Routinebehandlungen

  • Konsultationen von Allgemeinmedizinern und Fachärzten

  • ärztlich verordnete Untersuchungen

  • Kostenübernahme bei Krankenhausaufenthalt

  • Kosten für medizinische Notfälle

  • verschreibungspflichtige Medikamente

  • Mutterschaftsvorsorge

Die medizinische Versorgung in den Bereichen Augen- und Zahnpflege ist in Dubai nicht in der Krankenversicherung gemäß EBP enthalten, kann jedoch auf Wunsch ebenfalls abgesichert werden. Im Einzelfall ist es möglich, einen ausgedehnteren Versicherungsschutz zu erhalten, beispielsweise in Bezug auf bessere Leistungen oder einen größeren Geltungsbereich.

 

Welche Versicherungsunternehmen bieten die Mindestkrankenversicherung an?

Die Krankenversicherung muss den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und darf nur von Versicherern mit staatlicher Zulassung angeboten werden. Ein weiterer Punkt bei der Suche nach dem passenden Versicherungsunternehmen ist das Gesamtmonatsgehalt des zu versichernden Arbeitnehmers:

 

AED 4.000 oder weniger:

Nur wenige Versicherungsgesellschaften bieten den Abschluss einer obligatorischen Krankenversicherung für Arbeitnehmer mit niedrigen Gehältern an.

 

Mehr als AED 4.000:

Für Erwerbstätige mit höherem Einkommen ist die Auswahl größer. Arbeitgeber können alternativ zur Mindestversicherung gemäß EBP eine andere internationale Krankenversicherung abschließen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Police dieselben Vorteile oder eine bessere Absicherung als die Grundversicherung bietet.

 

Was bietet die medizinische Versorgung in den Verei­nigten Arabi­schen Emiraten?

Leistungen der Mindestversicherung
Die medizinische Versorgung in den Emiraten zählt zu den besten Gesundheitsdiensten der Welt

In den VAE profitieren Sie von einer hervorragenden Gesundheitsversorgung, die internationalen Qualitätsstandards entspricht. Die medizinische Versorgung in den Emiraten zählt zu den besten Gesundheitsdiensten der Welt. Das Gesundheitswesen wird von der Dubai Health Authority (DHA) überwacht und ist in einen öffentlichen und einen privaten Sektor unterteilt. Als Aushängeschild für das Gesundheitswesen ist Dubai Healthcare City (DHCC) eine explizit auf Unternehmen der Gesundheits- und Pharmaindustrie ausgerichtete Freihandelszone, in der mehr als 150 Fachkliniken, Medizin- und Wellnesszentren sowie unzählige Arztpraxen, Apotheken und medizinische Labors angesiedelt sind.

 

 

 

Öffentliche Gesundheitsversorgung:

Die staatlichen Krankenhäuser sind gut organisiert und bieten eine exzellente medizinische Ausstattung. Sie stehen Einheimischen und in den VAE lebenden Ausländern mit Gesundheitskarte offen, eine Behandlung von Touristen und ausländischen Personen ohne emiratische Krankenversicherung erfolgt ausschließlich in akuten Notfällen. Eine Gesundheitskarte können Sie online oder persönlich beim Besuch eines Gesundheitszentrums beantragen.

 

Private Gesundheitsversorgung:

Im privaten Sektor liegt die Anzahl der Gesundheitseinrichtungen im Vergleich zur öffentlichen Gesundheitsversorgung deutlich höher. Charakteristisch sind in der Regel deutlich kürzere Wartezeiten und ein besserer Zugang zu renommierten Spezialisten. Es ist zu beachten, dass die Kosten für Behandlungen sehr hoch sein können und Sie Leistungen unmittelbar zahlen müssen. Falls Sie eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen haben, reichen Sie die Rechnungen ein und erhalten im Nachhinein eine Erstattung.

 

Apotheken:

In den VAE gibt es eine hohe Apothekendichte und die Mehrzahl ist 24 Stunden geöffnet. Zwar sind bestimmte Präparate wie Schlaftabletten oder Antidepressiva stark reglementiert, grundsätzlich finden Sie in den Apotheken jedoch eine große Auswahl an freiverkäuflichen und verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie weitere Artikel zur medizinischen Versorgung. Benötigen Patienten ein als reglementiert kategorisiertes Medikament, ist die Vorlage einer notariell beglaubigten Rezeptkopie sowie eines erklärenden Schreibens des behandelnden Arztes erforderlich.

Laut einem 2018 veröffentlichten Bericht der Dubai Health Authority erfolgt die Gesundheitsversorgung zu rund 80 Prozent über den privaten Sektor und lediglich 20 Prozent der Behandlungen werden über das öffentliche System abgewickelt.

 

Zahlt die deutsche Krankenkasse bei Krankheit in Dubai?

Zwischen Deutschland und den VAE besteht kein Sozialversicherungsabkommen. Zudem bestätigt ein Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts, dass die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland nicht dazu verpflichtet sind, die Kosten für Gesundheitsleistungen im Ausland zu übernehmen. Sie sollten daher vor der Reise nach Dubai in jedem Fall eine Auslandskrankenversicherung abschließen.

 

Was ist der opti­male Versi­che­rungs­schutz für meine Reise in die VAE?

Krankenversicherung in Dubai
Deutsche Krankenversicherungen haften nicht in Dubai, weshalb eine Auslandskrankenversicherung empfehlenswert ist.

Der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung ist unverzichtbar, da bei einer Behandlung im Krankheitsfall sehr hohe Kosten entstehen können. Diese Versicherung übernimmt die Arzt- und Medikamentenkosten. Falls eine in den VAE begonnene Behandlung in Deutschland fortgeführt werden muss, ist in der Regel zudem der Rücktransport mitversichert. Schließen Sie die Auslandskrankenversicherung für den gesamten Reisezeitraum ab, je nach Versicherer sind Policen für mehrere Wochen, bis 365 Tage oder sogar für einen mehrjährigen Aufenthalt im Angebot. Optional können Sie neben der Auslandskrankenversicherung weitere Reiseversicherungen abschließen, dazu zählen beispielsweise Reisegepäckversicherung, Reiserücktrittsversicherung oder Reiseunfallversicherung.

 

Reise in die VAE: Was muss ich vor dem Reiseantritt beachten?

Prüfen Sie vor Ihrer Reise in jedem Fall, ob das Auswärtige Amt für Ihr Reiseziel Sicherheitswarnungen veröffentlicht hat. So ist beispielsweise hinsichtlich der noch immer präsenten COVID-19-Pandemie bei internationalen Reisen mit entsprechenden Sicherheitswarnungen zu rechnen. Die folgenden Aspekte sind ebenfalls wichtig:

 

Visum:

Wenn Sie zu Urlaubszwecken innerhalb von 180 Tagen für maximal 90 Tage nach Dubai reisen möchten, benötigen Sie lediglich Ihren Reisepass. Für einen Arbeits- oder Studienaufenthalt ist hingegen ein Visum erforderlich.

 

Gesundheitsrisiken:

Falls Sie erstmals nach Dubai reisen, sollten Sie die Auswirkungen der extremen Hitze keinesfalls unterschätzen. Dehydrierung oder ein Hitzschlag bergen ein hohes Gesundheitsrisiko. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und Sonnenschutz. Wirbelt der Wind Sand und Staub auf, kann diese Belastung bei Menschen mit Asthma oder einer anderen Atemwegserkrankung die bereits bestehenden Symptome verschlimmern.

 

Notfall­kon­takte:

Die Gesundheitseinrichtungen in den VAE sind hervorragend ausgestattet und auf die Behandlung von Notfällen vorbereitet. Einen Krankenwagen fordern Sie unter der Telefonnummer 998 an, alternativ erhalten Sie von Ihrer deutschen Krankenversicherung Kontaktdaten von englischsprachigen Mitarbeitern, die Ihnen vor Ort weiterhelfen.

Fazit:

Sie sollten vor Ihrer Reise nach Dubai eine Krankenversicherung abschließen. Falls Sie Ihren Lebensmittelpunkt in das schillernde Emirat verlegen möchten, steht Ihnen die Zurich Trust Group gerne mit Expertise zur Seite. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin und verlassen Sie sich auf die Fachkompetenz unserer erfahrenen Experten.

Finanzanalyst- & berater

Abdurrahman Al-Hashimi

Abdurrahman Al-Hashimi ist qualifizierter Wirtschaftsprüfer mit Wohnsitz in Dubai. Er verfügt mittlerweile über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Branche und konnte durch die Arbeit bei Firmen wie KPMG seine Kenntnisse weiter ausbauen. In den vergangenen 10 Jahren hat Abdurrahman Al-Hashimi in den VAE viele Unternehmen bei der Gründung mithilfe von professionellen Beratungsdiensten unterstützt.