Dubai Freezone – Was Sie wissen müssen

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Die Gründung eines Unternehmens in einer Dubai Freezone bietet Investoren entscheidende Vorteile. In den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es diverse Freihandelszonen, die international höchstes Ansehen genießen. Sie überzeugen mit maßgeschneiderten Infrastruktur- und Business-Support-Services, Steuerfreiheit sowie einer vollständigen Eigentümerschaft. Bei der Entscheidung für eine bestimmte Sonderwirtschaftszone in Dubai sollten ausländische Investoren jedoch einige Punkte beachten.

Die wichtigsten Punkte vorab:

Was bedeutet Freezone?

Freezone (auch genannt: FreihandelszoneDer englische Begriff Freezone (deutsch: Freihandelszone) bezeichnet ein geografisch abgegrenztes Gebiet, in dem keine Zölle sowie keine Steuern erhoben werden. Diese auch als Sonderwirtschaftszonen bezeichneten Bereiche befinden sich somit außerhalb des Zollgebiets eines bestimmten Landes und zielen darauf ab, Handelshemmnisse abzubauen und den Handel zu fördern. Auch weitere Erleichterungen in anderen Bereichen wie beispielsweise dem Arbeitsrecht sind möglich. Mehrere Länder können mittels Freezone-Abkommen auf einem bestimmten Gebiet auch eine gemeinsame Freihandelszone einrichten. In dieser Zone fallen ebenfalls keine Steuern oder Zölle an und diese Barrierefreiheit optimiert den Warenverkehr zwischen den Ländern. Im Gegensatz zur Zollunion gibt es bei dieser Freihandelszone jedoch gegenüber Drittländern keine gemeinsamen Zollgrenzen. Die Freezone bietet entscheidende Vorteile und lockt somit zahlreiche Unternehmer aus unterschiedlichen Ländern an, die sich an diesem attraktiven Standort niederlassen oder eine neue Firma gründen.

 

Ist Dubai eine Freihandelszone?

In Dubai existieren mehr als 30 Sonderwirtschaftszonen, in denen ausländische Investoren von Zollvorteilen und Steuervergünstigen profitieren. Dazu gehören beispielsweise die folgenden Freezones, die sich großer Beliebtheit erfreuen:

 

International Freezone Authority (IFZA):

Die erst im August 2018 in Fujairah gegründete Freezone ist inzwischen in Dubai ansässig und bietet Lizenzen in den Bereichen Beratung, Service und Handel an. Weiterhin können Sie sich auch für eine Holding Aktivität entscheiden.

 

Dubai Multi Commodities Center (DMCC):

Das 2002 gegründete DMCC gehört mit rund 18.000 registrierten Unternehmen zu den größten Freihandelszonen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese Freezone liegt im Herzen von Dubai und gilt als Zentrum des globalen Rohstoffhandels.

 

Jebel Ali Freezone Authority (JAFZA):

Laut eigenen Angaben ist diese 1985 gegründete Freezone inzwischen ein führendes Handelszentrum, in dem Tausende von Unternehmen aus mehr als 100 Ländern angesiedelt sind. Abhängig von der Art des Unternehmens und der Anzahl der Aktionäre bietet JAFZA drei Lizenzarten und unterschiedliche Lizenzaktivitäten an.

 

Dubai Airport Free Zone (DAFZ):

Seit der Gründung im Jahr 1996 hat sich die DAFZ zu einem dynamischen Zentrum des internationalen Handels entwickelt. Aktuell sind dort über 1.800 Unternehmen registriert, die von dem direkten Zugang zum internationalen Flughafen und weiteren Annehmlichkeiten profitieren.

 

Dubai Internet City (DIC):

Als führendes Technologiezentrum in der Region beheimatet diese im Jahr 2000 gegründete Freezone inzwischen bereits mehr als 1.600 Unternehmen.

 

Dubai International Financial Centre (DIFC):

Auf einer Fläche von rund 110 ha beherbergt das seit 2004 bestehende Finanzzentrum eine Vielzahl renommierter Finanzinstitute und multinationaler Unternehmen.

 

Dubai Design District (d3):

Der Design District ist ein Freezone-Businesspark der TECOM Group, in dem internationale Designhäuser und Marken angesiedelt sind.

 

Freezone in Dubai
Dubais Sonderwirtschaftszonen sind keine isolierten Areale

Bei einer Dubai Freezone handelt es sich zwar um einen geografisch abgegrenzten Bereich mit eigenen Verwaltungsvorschriften und Gesetzen, es ist jedoch keineswegs ein isoliertes Areal. In der Regel handelt es sich um imposante Gebäudekomplexe mit exzellentem Anschluss an die örtliche Infrastruktur. Jede Freezone ist individuell konzipiert und bietet ausschließlich Lizenzen für Unternehmen, die sich bestimmten Branchenkategorien zuordnen lassen. Geschäftslizenzen erhalten ausländische Unternehmer von der zuständigen Freizonenbehörde. Alle Zonen sind im Stil ausgefeilter Cluster konzipiert und bieten den Vorteil, dass Investoren von einem individuell auf die jeweilige Branchenkategorie abgestimmten Expertisen-Netzwerk profitieren können.

 

Welche Freezone ist die beste Wahl?

Die zahlreichen Freihandelszonen sind ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der VAE zu einem international anerkannten Wirtschaftsstandort. Bereits 1985 wurde mit der Gründung der Jebel Ali Freezone (JAFZA) in Dubai der Grundstein für diese Entwicklung gelegt. Im Laufe der Jahre wurde dieses Konzept mehrfach kopiert, weiter ausgebaut und mit der Entwicklung der Themen-Freezones auf eine neue Ebene gehoben. Die Wahl der passenden Geschäftslizenz ist ein entscheidender Schritt im Prozess der Unternehmensgründung. Im Wesentlichen gehörend die Lizenzen zu folgenden Kategorien:

  • Handelslizenz: Lizenznehmer sind zum Handel mit Waren berechtigt, die auf der Handelslizenz angegeben sind

  • Allgemeine Handelslizenz: Lizenznehmer profitieren bei dieser Lizenz vom Handel mit einer größeren Auswahl von Waren

  • Beratungslizenz: Bereitstellung von professionellen Beratungsdiensten

  • Dienstlizenz: Lizenz ermöglicht die Bereitstellung von Diensten

  • Industrie-Lizenz: Lizenznehmer sind zum Import und Export von Rohstoffen sowie zur Produktion von Waren berechtigt

  • Holding-Lizenz: Lizenz erlaubt das Halten von Anteilen an anderen Unternehmen und an eigenständigen Vermögenswerten

Aufgrund der thematischen Ausrichtung ist bei der Entscheidung für eine bestimmte Freihandelszone die Branche entscheidend, in der Ihr Unternehmen angesiedelt ist. Ihre Firmenaktivität entscheidet somit über die Art der benötigten Lizenzen.

 

Die Vorteile einer Freezone

Für die Ansiedlung Ihres Unternehmens in einer Dubai Freezone spricht insbesondere die Tatsache, dass Sie keinen lokalen Partner benötigen. Bei einer klassischen Mainland-Firma gilt die Vorschrift, dass ein VAE-Staatsbürger mindestens zu 51 Prozent an dem Unternehmen beteiligt sein muss. Bei einer Freezone-Firma entfällt diese Vorgabe, gewinnt die Ansiedlung in einer Freihandelszone für ausländische Investoren zunehmend an Attraktivität. Sie sind hundertprozentiger Eigentümer Ihres Unternehmens und profitieren von Steuervorteilen sowie weiteren Vorzugskonditionen. Freezones bieten Ihnen in erster Linie folgende Vorteile:

  • Sie benötigen keinen lokalen Partner und sind hundertprozentiger Eigentümer

    Vorteile einer Freezone-Firma in Dubai
    Durch die Ansiedlung Ihres Unternehmens in einer Dubai Freezone ergeben sich einige Vorteile
  • vollständige Befreiung von Ein- und Ausfuhrsteuern

  • keine Körperschafts-, Unternehmens- und Einkommenssteuern

  • Gründer können ein Investor-Visum beantragen und den Wohnsitz nach Dubai verlegen

  • es existieren keine Beschränkungen der Gewinnrückführung

  • passende Steuerungsinstrumente und ein ausgeklügeltes Rahmenwerk stehen zur Verfügung

  • attraktive Zusatzkonditionen (variieren je nach Freezone)

 

Bei den meisten Freihandelszonen von Dubai handelt es sich um Mehrzweckzonen, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Aktivitäten wie Handel, Produktion, Dienstleistung, Logistik etc. möglich sind.

Was ist bei der Auswahl zu beachten?

Jede Dubai Freezone bietet entscheidende Charakteristika, dazu gehören insbesondere vielfältige Investitionsmöglichkeiten und erhebliche Vorteile wie Steuerersparnis und eine exzellente Infrastruktur. Grundsätzlich sollten Gründer auch die anfallenden Kosten nicht unbeachtet lassen:

 

Registrierungsgebühr:

Diese einmalig zu leistende Zahlung fällt in jeder Freezone an, die geforderte Höhe kann jedoch stark variieren und bei bis zu 15.000 AED liegen. Eine niedrige Registrierungsgebühr sollte jedoch keinesfalls als alleiniger Entscheidungsfaktor dienen, da im Einzelfall durchaus eine hohe Lizenzgebühr anfallen kann.

 

Lizenzgebühr:

Die Höhe der meist jährlich zu entrichtenden Lizenzgebühren kann ebenfalls stark variieren. In besonders begehrten Freezones kann diese Gebühr sogar bei bis zu 50.000 AED liegen. Ebenfalls entscheidend sind die von Ihnen gewählten Lizenzaktivitäten.

 

Mietkosten:

Für Büros, Lagerhallen & Co. sind Mietkosten einzuplanen, die maßgeblich vom gewählten Standort abhängen. Viele Start-ups nutzen in der Anfangszeit Flexi-Desks, die jedoch nicht in allen Freezones angeboten werden. Teilweise können Sie diese Option auch nur im ersten Jahr nutzen und müssen anschließend ein reguläres Büro anmieten.

 

Stammkapitalbedarf:

In den meisten Dubai Freezones ist eine Mindesteinlage von 50.000 AED vorgeschrieben, die Sie bei Firmengründung auf das neue Firmenkonto einzahlen. Allerdings gibt es vereinzelt auch Ausnahmen, in denen keine sofortige Einzahlung gefordert ist.

 

Jede Freezone in Dubai überzeugt mit individuellen Vorteilen und attraktiven Konditionen. Letztendlich gibt es keine pauschale Empfehlung, da die ideale Wahl grundsätzlich von individuellen Aspekten wie Branche, Budget und erhältlichen Lizenzen abhängt.

Fazit:

Für die Auswahl der passenden Dubai Freezone ist es wichtig, dass Sie sich genau mit den unterschiedlichen Vorteilen, Ihren eigenen Anforderungen und den verfügbaren Lizenzoptionen befassen. Die Zurich Trust Group steht Ihnen mit Expertise zur Seite und berät Sie umfassend zu allen Aspekten der Firmengründung in einer der facettenreichen Freihandelszonen von Dubai.

Finanzanalyst- & berater

Abdurrahman Al-Hashimi

Abdurrahman Al-Hashimi ist qualifizierter Wirtschaftsprüfer mit Wohnsitz in Dubai. Er verfügt mittlerweile über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Branche und konnte durch die Arbeit bei Firmen wie KPMG seine Kenntnisse weiter ausbauen. In den vergangenen 10 Jahren hat Abdurrahman Al-Hashimi in den VAE viele Unternehmen bei der Gründung mithilfe von professionellen Beratungsdiensten unterstützt.