Dubai ist dank seiner wachsenden Bedeutung als internationales Finanzzentrum ein attraktiver Standort für Unternehmen und überzeugt mit exzellenten Anbindungen an den Kapitalmarkt. Viele Arbeitnehmer profitieren von hervorragenden Verdienstmöglichkeiten und weiteren Vorteilen, die das Arbeitsleben in den VAE zu bieten hat. Wenn Sie ein Bankkonto in Dubai eröffnen möchten, sind einige Punkte zu beachten, damit die Kontoeröffnung reibungslos erfolgen kann.
Die wichtigsten Punkte vorab:
- Für die Kontoeröffnung ist die persönliche Anwesenheit erforderlich (Privatperson bzw. Aktionärsvertreter)
- Zu den erforderlichen Unterlagen zählen z.B. Aufenthaltsgenehmigung, Emirates ID-Card, Reisepass und eine Bescheinigung des Arbeitgebers.
- Ein Bankkonto in Dubai können Sie bei international tätigen Geldinstituten wie Citibank und HSBC oder bei einer der zahlreichen lokalen Banken abschließen. Eine spezielle Variante ist das islamische Bankwesen.
- Nicht in Dubai ansässige Personen können in der Regel kein Konto eröffnen, entsprechende Angebote sind in Einzelfällen lediglich für Anlagekunden erhältlich.
- Die Eröffnung eines Offshore-Kontos ist nicht bei allen Banken möglich.
Wer kann in Dubai ein Konto eröffnen?
Die Kontoeröffnung ist in Dubai für natürliche und juristische Personen gleichermaßen möglich, dabei sind jedoch strikte Vorgaben zu beachten. Seit Februar 2019 schreibt die Zentralbank (Central Bank of the United Arab Emirates) zwingend die Vorlage einer Emirates ID Card vor, die Sie automatisch mit Ihrer Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Für nicht in Dubai ansässige Personen (non-resident) ist es sehr schwierig bis unmöglich, ein Bankkonto zu eröffnen. Es gibt nur wenige Banken, die entsprechende Konten anbieten, die ohnehin meist ausschließlich für Anlagekunden vorgesehen sind.
Wenn Sie als Arbeitnehmer ein Giro-, Spar- oder Debitorenkonto eröffnen möchten, müssen Sie mindestens folgende Unterlagen vorlegen:
Residence Visum (Aufenthaltsgenehmigung)
Emirates ID-Card
Reisepass (Original sowie Kopie)
Bescheinigung Ihres Arbeitgebers (NOC = no objection certificate bzw. letter of no objection)
evtl. Kopie Ihres Mietvertrages zum Nachweis der Adresse
Die NOC-Bescheinigung dient als Nachweis zur Höhe Ihres Einkommens. Meist existieren bankinterne Vorgaben hinsichtlich eines Mindestgehalts, zudem kann vereinzelt ein monatliches Mindestguthaben gefordert sein und hinsichtlich der Kosten und Gebühren sind ebenfalls große Unterschiede zu verzeichnen.
Die Eröffnung eines privaten Bankkontos in Dubai ist vergleichsweise unkompliziert, sofern alle erforderlichen Unterlagen vorliegen. Vorab kann jedoch ein Vergleich der Konditionen unterschiedlicher Anbieter sinnvoll sein. Bei Ihrer neuen Bank in Dubai können Sie zusätzlich zum klassischen Girokonto ein Spar- oder Depositenkonto eröffnen.
Firmenkonto in Dubai eröffnen: Corporate Bank Account
Auch im Unternehmensbereich gibt es je nach Bank unterschiedliche Anforderungen, in der Regel ist für die Eröffnung eines Corporate Bank Accounts die Anwesenheit eines Direktors oder Shareholders erforderlich. In Einzelfällen können auch Anwälte im Auftrag ihrer Mandanten ein Geschäftskonto eröffnen, dies ist jedoch eher die Ausnahme. Hüten Sie sich daher vor irreführenden Angeboten im Internet, die Ihnen eine Online-Kontoeröffnung versprechen und suggerieren, dass Ihre persönliche Anwesenheit nicht erforderlich ist. Die meisten Banken verlangen für die Kontoeröffnung folgende Unterlagen:
Reisepass des Aktionärsvertreters
Residence Visum und Emirates ID-Card des Aktionärsvertreters
Reisepass-Kopie des Firmenchefs
Satzung und Gründungsvertrag der Gesellschaft
Auszug aus dem offiziellen Firmenregister
Bescheinigung zur Registrierung einer juristischen Person (abhängig von der Unternehmensart)
Nachweise zu Organisations- und Eigentumsstruktur
Offenlegung der Geldquelle
Beschreibung der geplanten Aktivitäten des Unternehmens
evtl. Empfehlungsschreiben von Geschäftspartnern
Sie sollten unbedingt beachten, dass eine Kontoeröffnung grundsätzlich von der Zentralbank genehmigt werden muss. Die Genehmigung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und insbesondere die gewissenhafte, vollständige und termingerechte Vorlage aller geforderten Unterlagen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es ist daher wichtig, einen guten Eindruck bei der Bank zu hinterlassen und gewissenhaft alle erforderlichen Dokumente vorzulegen.
Mainland, Freeland, Offshore: Firmengründung in Dubai
In Dubai gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für eine Firmengründung, die sich maßgeblich auf die Eröffnung eines Firmenkontos auswirken. Im Wesentlichen lassen sich drei Kategorien lokalisieren:
Mainland:

Wenn sich Ihre Geschäftstätigkeiten überwiegend auf die Vereinigten Arabischen Emirate konzentrieren, kann diese Option eine gute Wahl sein. Die häufigste Form ist die Mainland LLC, die mit der deutschen GmbH vergleichbar ist. Da Sie geografisch nicht auf die Freihandelszonen beschränkt sind, können Sie bei Büromieten, Bankkonten und anderen Dienstleistungen häufig von besseren Konditionen profitieren. In der Regel ist bei dieser Variante ein lokaler Sponsor erforderlich.
Freezone:
Bei einem Freezone-Unternehmen ist kein lokaler Sponsor erforderlich und Sie sind auf die Ansiedlung in einer der Freihandelszonen begrenzt. Der Fokus liegt hier klar auf internationalen Transaktionen, Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen innerhalb der VAE sind jedoch nicht möglich. In Dubai gibt es mehr als 30 Freihandelszonen, die jeweils unterschiedliche Vorteile und Einschränkungen bieten.
Offshore:
Die Gründung einer Offshore-Firma bietet entscheidende Vorteile. Sie profitieren von Steuervorteilen und dem Schutz Ihrer Vermögenswerte, können mit Unternehmen innerhalb der VAE jedoch keine Geschäftsbeziehungen eingehen. Die Eröffnung eines Bankkontos ist für Offshore-Firmen jedoch nahezu unmöglich.
Welche Banken gibt es in Dubai?
Der Bankensektor in Dubai genießt einen tadellosen Ruf und dank der strikten Vorgaben der Zentralbank hinsichtlich der Höhe des Stammkapitals gelten die Banken als sehr zuverlässig. Die Central Bank of United Arab Emirates ist als staatliche Institution für die Bankenregulierung zuständig. In Dubai gibt es neben lokalen und regionalen Banken auch zahlreiche Vertretungen internationaler Bankhäuser und zudem sollten Sie bei der Auswahl des passenden Geldinstituts beachten, dass es unterschiedliche Bankarten gibt. Handelsbanken stellen beispielsweise Investmentkapital für institutionelle Anleger bereit und für Einzelanleger mit hohem Eigenkapital sind die Angebote von Anlagebanken interessant. Die große Masse der Einzelbanken ist für das klassische Bankengeschäft wie beispielsweise die Girokonten zuständig. Anders als in Deutschland gibt es in Dubai keine Sparkassen oder Bausparkassen, dieses Geschäftsfeld wird daher von den Geldinstituten übernommen. Viele ausländische Arbeitnehmer schließen Standard- oder Depositenkonten bei internationalen Banken wie beispielsweise Citibank oder HSBC ab.
Das islamische Bankwesen
Eine besondere Variante sind die islamischen Banken, die als Teilbereich des islamischen Finanzwesens ausschließlich islamkonforme Bankgeschäfte betreiben. Im Wesentlichen orientieren sich diese Banken an den folgenden Grundprinzipien der Shari’a:
Zinsverbot (riba): Kredit- oder Einlagengeschäfte, aus denen Zinsen resultieren, sind untersagt. Erlaubt sind jedoch Leasinggebühren oder Mieten.
Durch die islamischen Geschäftsprinzipien sind Bankgeschäfte anders strukturiert Spekulationsverbot (gharar): Rein spekulative Aktiengeschäfte wie Leerverkauf und Daytrading sind untersagt, ein Aktienkauf mit langfristiger Absicht ist jedoch statthaft.
Glücksspiel- und Wettverbot (maysir): Derivate werden als Wette angesehen und sind daher verboten.
Verbot von unmoralischen Geschäften (haram): Bestimmte Geschäftsfelder wie Schweinefleisch, Alkohol oder Prostitution gelten als unmoralisch, entsprechend sind Bankgeschäfte untersagt, die diese Aspekte betreffen.
Prinzip der Gewinn- und Verlustteilung: Investoren sind unternehmerisch an Gewinn und Verlust beteiligt, sie gelten nicht als Gläubiger.
Aufgrund der strengen islamischen Geschäftsprinzipien sind die Bankgeschäfte im Vergleich zu konventionellen Banken anders strukturiert. So sind Kreditkarten beispielsweise nicht mit den genannten Prinzipien vereinbar, Debitkarten sind jedoch erlaubt, da sie auf Guthabenbasis geführt werden. Eine der größten Banken der Vereinigten Arabischen Emirate ist die Islamische Bank von Dubai (DIB).
Wie wird ein Offshore-Konto eröffnet?
Ein Offshore-Konto ist ein außerhalb Ihres Sitzlandes eröffnetes Bankkonto und dient in der Regel dazu, individuelle Vermögenswerte zu schützen und bei internationalen Transaktionen von steuerlichen Vorteilen zu profitieren. Im Vergleich zu anderen Destinationen wie beispielsweise Singapur oder Hongkong ist es in Dubai etwas schwieriger, ein Offshore-Konto zu eröffnen. Nicht jedes Geldinstitut bietet diese Dienstleistung an und aufgrund der hohen Ansprüche der Banken kann es bei fehlenden oder wenig überzeugenden Unterlagen schnell zur Ablehnung kommen.
Für Unternehmer kann die Firmengründung in einer Freihandelszone ein vorteilhafter Faktor sein, um den Banken den erforderlichen Substanznachweis zu bieten. Weiterhin sollte ein Empfehlungsschreiben Ihrer aktuellen Bank ebenfalls beigefügt werden. Erkundigen Sie sich zunächst, ob die Bank Ihrer Wahl Offshore-Konten im Portfolio führt und stellen Sie anschließend einen Antrag auf Kontoeröffnung. Reichen Sie alle geforderten Unterlagen vollständig und fristgerecht an die Bank weiter. Die persönliche Anwesenheit ist grundsätzlich Pflicht, da die Geldinstitute großen Wert auf höchste Sicherheit legen und dem Prinzip „know your customer“ folgen. Meist liegt die Dauer bis zum abschließenden Bescheid bei einer Woche, bei Geschäftskonten kann der gesamte Prozess im Einzelfall durchaus vier bis acht Wochen in Anspruch nehmen.